Tag 1þingsvegur ist, landeinwärts Richtung Westen, etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Der Ort hat knapp 500 Einwohner und ist rund um den Hof der alteingesessenen Familie entstanden, zu der auch der derzeit älteste Gode, Snorri Hallgrimsson, gehört. Hier lasse ich meinen Wolfswagen stehen und nehme zwei der wunderschönen Eldeyjapferde in Empfang, auf deren Rücken ich den Rest dieser Reise bestreiten werde. Es gibt wohl kaum eine passendere Art unser Land zu erkunden und zu erleben.
Die Eldeyjapferde kamen schon mit den ersten Wikingern auf unsere Insel und werden seitdem reinrassig hier gezüchtet. Neben den drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, beherrschen diese edlen Tiere auch noch den berühmten Tölt und Rennpass. Beim Tölt hat das Pferd immer einen Fuß auf dem Boden, eine für Pferd und Reiter äußerst angenehme Gangart.
Hier, am Rande des Hochlandes, beginnt die Reise also wirklich. Und bereits hier zeigt sich unser Land von einer seiner schönsten Seiten. Das grüne Tiefland der Südostküste ist seit jeher von der Schaf- und Pferdezucht geprägt. Warme Meeresströmungen branden hier an die Küste des Südviertels, welches das fruchtbarste unseres Landes ist. Umrahmt vom Meer auf der einen und den schroffen Gebirgszügen auf der anderen Seite finden sich hier jene historischen Stätten, an denen das Allthing sich zum ersten Mal traf oder die ersten Wikinger aus Nugensil an Land gingen.
Morgen geht meine Reise auf dem Rücken der Pferde weiter. Das Wetter ist überaschend mild und meine Sachen gepackt. Ich werde mich zunächst südlich halten und das Land der Bauern und Züchter durchqueren...
Eldeyjapferde